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Karpaltunnelsyndrom

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Nervenkompressionssyndrom. Im sogenannten Karpaltunnel (beugeseitiges Handgelenk) läuft der Nervus Medianus zusammen mit Beugesehnen in die Hohlhand. Seitlich und nach hinten ist dieser Kanal knöchern begrenzt, nach vorne wird er durch eine fibröse Struktur, ein sog. Retinaculum begrenzt. Somit handelt es sich um einen nicht dehnbaren Innenraum. Kommt es zu einer Volumenzunahme im Karpaltunnel - zum Beispiel durch Entzündung der Beugesehnen, einen Bluterguss oder durch eine Verletzung der Knochen - entsteht Druck auf den Nerven und der Nerv wird schlechter mit Blut versorgt [2]. Oft lässt sich allerdings keine lokale Raumforderung als Ursache der Beschwerden ausmachen. Am häufigsten sind Frauen zwischen dem 40. Und 60. Lebensjahr betroffen. 

Welche Beschwerden macht ein Karpaltunnelsyndrom?

Die Beschwerden entwickeln sich in der Regel über einen längeren Zeitraum. Typisch sind Schmerzen und Gefühlsstörungen des Daumens, Zeige- und Mittelfingers sowie des daumenseitigen Ringfingers in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Die Beschwerden entstehen, wenn die Patienten das Handgelenk nachts gebeugt halten und der Druck im Karpaltunnel dadurch zunimmt.  Durch Schütteln der Hand kommt es zur Wiederherstellung der Zirkulation des Karpaltunnels und die Schmerzen werden gelindert. Des Weiteren können bestimmte Bewegungen beim Fahrrad- und Autofahren, Telefonieren oder eine Beugung im Handgelenk zu Gefühlsstörungen führen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einem permanenten Taubheitsgefühl des Daumens, Zeige-, Mittel- und Ringfingers kommen. In einzelnen Fällen beschreiben die Patienten eine Schmerzausstrahlung bis in den Oberarm. Im weiteren Verlauf kann es zu funktionellen Störungen kommen. Die Feinmotorik wird gestört, insbesondere durch die Gefühlsstörungen, und die Patienten haben Probleme bei der Handarbeit oder beim Hemdzuknöpfen. Schreitet die Erkrankung fort, kommt es zu einer Kraftminderung beim Gegenüberstellen des Daumens gegen die übrigen Langfinger. Aufgrund der Minderversorgung dieser Muskulatur wird diese abgebaut und es kommt zu einer Volumenabnahme des Daumenballens.

Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert?

Die typische Krankengeschichte (s.o.) gibt deutliche Hinweise auf ein Karpaltunnelsyndrom. Zur Diagnostik des  Karpaltunnelsyndroms gehören die Inspektion des Daumenballens, die klinische Untersuchung der Nervenfunktion mit Prüfung der Sensibilität und der Motorik sowie spezifische Provokationstests, EMG (Elektromyogramm) und NLG (Nervenleitgeschwindigkeit). Bei Nervenkompression auf Grund einer Raumforderung werden weiterführende diagnostische Maßnahmen notwendig wie Sonographie, Röntgen, CT oder MRT.

 

Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom behandelt?

Das Karpaltunnelsyndrom kann konservativ mit einer palmaren Lagerungsschiene behandelt werden, bei der das Handgelenk in Neutralstellung gehalten wird [2], um den Druck im Karpaltunnel zu reduzieren. Führt dieses zu einer Linderung der Beschwerden, so können zusätzlich lokale Kortison-Injektionen erfolgen. Hier ist jedoch Zurückhaltung geboten, da das Kortison Nerv und Sehnen im Karpaltunnel schädigen kann. Ist eine operative Versorgung notwendig, so wird eine Dekompression (Druckentlastung) des Nervs vorgenommen.

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