Kyphose (Rundrücken), Hyperkyphose
Was ist eine Kyphose?
Unter der krankhaften Kyphose (besser: Hyperkyphose) versteht man eine vermehrte Verkrümmung der Wirbelsäule im seitlichen Profil. Umgangssprachlich spricht man auch von einem Rundrücken. Während die gesunde Wirbelsäule von der Seite betrachtet bereits eine doppelte S-Form mit einer natürlichen Biegung der Brustwirbelsäule nach hinten besitzt, welche anatomisch als Kyphose bezeichnet wird, ist diese Verkrümmung bei der krankhaft verstärkten Kyphose vermehrt, so dass sich ein Rundrücken ausbildet.
Wie entsteht eine Kyphose?
Mögliche Ursache für eine solche Hyperkyphose können angeborene Fehlbildungen, muskuläre Schwächen der stabilisierenden Rückenmuskulatur, Morbus Scheuermann, osteoporotische Wirbelbrüche („Witwenbuckel“) oder auch ein Morbus Bechterew sein.
Welche Beschwerden macht eine Kyphose?
Neben dem äußerlich erkennbaren Rundrücken kann es zu muskulären Fehlbelastungen und dadurch bedingte Rückenschmerzen kommen. In besonders stark ausgeprägten Fällen kann die Atemfunktion eingeschränkt sein durch eine verminderte Beweglichkeit des Brustkorbes. Ferner kann es zu Störungen weiterer innerer Organe und neurologischen Ausfällen kommen, die auf eine Schädigung des Rückenmarks zurückzuführen sind.
Wie wird eine Kyphose diagnostiziert?
In der klinischen Untersuchung fällt eine Hyperkyphose an der vermehrten Krümmung der Brustwirbelsäule auf. Anhand von Röntgenaufnahmen kann das Ausmaß der vermehrten Verkrümmung durch die Bestimmung des Kyphose-Winkels beurteilt werden. Weitere Untersuchungen wie etwa ein MRT können ggf. zur Abklärung von Ursache und Begleitsymptomen notwendig werden.
Wie wird eine Kyphose behandelt?
Eine spezifische Therapie ist je nach Ausmaß der Verkrümmung häufig nicht notwendig, durch Verlaufskontrollen kann eine Verschlechterungstendenz erkannt und so die Therapie bestimmt werden.
Im Rückenzentrum Am Michel wird bei der Kyphose eine spezielle physiotherapeutische Übungsbehandlung zur Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur angewendet. Bei stark ausgeprägten Verkrümmungen kann zudem eine Korsettbehandlung notwendig werden.
Eine operative Therapie wird nur bei besonders stark ausgeprägten Verkrümmungen durchgeführt und beinhaltet in den meisten Fällen eine teilweise Aufrichtung der Verkrümmung und eine Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes.