Krafttraining für Frauen? Muss das sein?

Dieser Blogbeitrag richtet sich an alle Frauen, die bislang noch zögern, mit dem Krafttraining zu beginnen.
Warum Krafttraining aus medizinischer Sicht aber so wichtig ist und damit zu einem essenziellen Bestandteil eines gesunden Lebensstils gehören sollte, fassen wir für Sie hier zusammen.

Viele Frauen verbinden Sport vorrangig mit Ausdauertraining wie Joggen, Yoga oder Radfahren. Krafttraining hingegen wird oft mit Bodybuilding oder Muskelbergen assoziiert – ein Missverständnis, das dringend ausgeräumt werden muss. Denn: Aus medizinischer Sicht ist Krafttraining für Frauen nicht nur sinnvoll, sondern besonders wichtig.
Warum das so ist, welche gesundheitlichen Vorteile es bringt und welche Mythen entkräftet gehören, beleuchten wir in diesem Beitrag. 

  1. Knochengesundheit: Schutz vor Osteoporose

Ein zentraler medizinischer Grund für Krafttraining ist der Schutz vor Osteoporose. Frauen haben, bedingt durch ihren Hormonhaushalt, ein höheres Risiko für Knochenschwund, vor allem nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Studien zeigen: Belastung durch Krafttraining stimuliert die Knochenneubildung und kann den Verlust der Knochendichte bremsen oder sogar teilweise rückgängig machen. Besonders wirksam sind vor allem Übungen mit Gewichten oder Widerstand, die die großen Muskelgruppen beanspruchen.

Wir empfehlen allen Frauen ab 45 Jahren eine Knochendichtemessung machen zu lassen. Diese ist schnell erledigt, vollkommen risikolos und bietet Aufschluss über die Beschaffenheit Ihrer Knochen. 
Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Merkblatt Warum eine Knochendichtemessung so wichtig ist.
  1. Schutz vor Sarkopenie: Erhalt der Muskelmasse

Mit zunehmendem Alter verlieren wir alle Muskelmasse – dieser Prozess beginnt bereits ab dem 30. Lebensjahr und beschleunigt sich ab 50 deutlich. Das Phänomen wird als Sarkopenie bezeichnet und betrifft Frauen ebenso wie Männer. Bei Frauen hat dieser Prozess jedoch oft dramatischere Folgen für Mobilität und Lebensqualität. Krafttraining ist das wirksamste Mittel gegen diesen Muskelschwund. Durch gezielte Übungen lassen sich Muskelkraft, Stabilität und Beweglichkeit bis ins hohe Alter erhalten oder sogar verbessern.

Zum Thema Sarkopenie lesen Sie auch unseren Blogbeitrag:
Sarkopenie - Wenn die Muskelkraft nachlässt.
  1. Stoffwechsel: Mehr als nur „Abnehmen“

Viele Frauen trainieren mit dem Ziel, Gewicht zu verlieren. Hier spielt Krafttraining eine zentrale Rolle, denn: Muskelmasse verbraucht auch im Ruhezustand mehr Energie als Fettgewebe. Wer regelmäßig Krafttraining macht, erhöht seinen Grundumsatz – das heißt, der Körper verbrennt langfristig mehr Kalorien, auch ohne zusätzliche Aktivität. Zudem formt Krafttraining den Körper nachhaltig und sorgt so für mehr Straffheit und ein gesundes Körperbild.

  1. Hormonelle Balance und Wohlbefinden

Studien zeigen, dass Krafttraining auch einen positiven Einfluss auf hormonelle Prozesse hat. Zum Beispiel wird die Insulinsensitivität verbessert, was für Frauen mit erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes oder PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) von großer Bedeutung ist.

Darüberhinaus erzielt Krafttraining eine Form von Anti Aging Effekten, indem es die Produktion entzündlicher Botenstoffe senkt und die Ausschüttung von entzündungshemmenden Faktoren anregt.

Und die Anzahl und Funktion unserer Mitochondrien, die für die Energieproduktion in unseren Zellen verantwortlich sind, nehmen durch Krafttraining wieder zu. Damit wird nicht nur die Muskulatur leistungsfähiger, sondern auch der gesamte Stoffwechsel auf zellulärer Ebene optimiert.

Außerdem kann regelmäßiges Krafttraining die Ausschüttung von „Wohlfühlhormonen“ wie Endorphinen steigern und dadurch Depressionen oder Angstzustände lindern.

  1. Verletzungsprävention und Schmerzreduktion

Eine starke Muskulatur schützt die Gelenke und die Wirbelsäule. Gerade Frauen, die häufiger von Knie- oder Rückenproblemen betroffen sind, profitieren enorm von gezieltem Muskelaufbau. Zum Beispiel unterstützt eine kräftige Beinmuskulatur die Kniegelenke und eine starke Rumpfmuskulatur entlastet die Lendenwirbelsäule.
Für ältere Menschen wird durch die Stärkung der Bein- und Rumpfmuskulatur ein Schutz vor Stürzen entwickelt, da diese für einen sicheren Stand und stabiles Gehen verantwortlich sind.

  1. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Ein unterschätzter Nutzen

Auch wenn klassisches Ausdauertraining bekanntermaßen gut für Herz und Kreislauf ist, liefert Krafttraining hier einen zusätzlichen Beitrag. Neuere Studien belegen, dass Krafttraining den Blutdruck senken, den Cholesterinspiegel verbessern und die Herzgesundheit fördern kann. Besonders effektiv ist daher die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining.

  1. Selbstbewusstsein und mentale Stärke

Neben den rein körperlichen Vorteilen hat Krafttraining einen immensen Einfluss auf das Selbstbewusstsein. Viele Frauen berichten von einem völlig neuen Körpergefühl, mehr Stärke im Alltag und einer gesteigerten inneren Resilienz. Diese positiven Effekte werden zunehmend auch in der Psychotherapie zur Unterstützung von Frauen mit Selbstwertthematiken genutzt.

Mythen rund ums Krafttraining: Was nicht stimmt

Viele Frauen zögern, mit dem Krafttraining zu beginnen, weil sie glauben:

  • „Ich bekomme zu viele Muskeln.“
    Fakt ist: Aufgrund des niedrigeren Testosteronspiegels bauen Frauen Muskelmasse langsamer und moderater auf. Ein „bodybuilderartiges“ Aussehen ist durch normales Krafttraining kaum zu erreichen.
  • „Krafttraining ist gefährlich.“
    Mit korrekter Technik, einem angepassten Trainingsplan und ggf. fachlicher Anleitung ist Krafttraining sicher und fördert die Gesundheit.
  • „Nur Ausdauertraining hilft beim Abnehmen.“
    Wie gezeigt, ist Krafttraining ein entscheidender Faktor für langfristige Fettverbrennung und Körperformung.
Was Frauen beim Krafttraining beachten sollten
  • Professionelle Anleitung: Gerade am Anfang lohnt sich die Investition in eine Trainerin oder Physiotherapeutin, um die Technik sauber zu lernen.
  • Regelmäßigkeit: Zwei bis drei Einheiten pro Woche reichen aus, um signifikante Fortschritte zu machen.
  • Ganzkörpertraining: Ein ausgewogenes Programm sollte alle großen Muskelgruppen abdecken – Beine, Rumpf, Rücken, Arme.
  • Progressive Steigerung: Um langfristige Erfolge zu sichern, sollte die Intensität des Trainings (z. B. Gewicht oder Widerstand) regelmäßig angepasst werden.
Fazit: Ein starkes Ja zum Krafttraining

Sowohl für die Knochen- und Muskelgesundheit, zur Prävention von Verletzungen, als auch für die Figur und das seelische Gleichgewicht gilt: Krafttraining für Frauen sollte zum essenziellen Bestandteil eines gesunden Lebensstils gehören. Die Vorteile sind wissenschaftlich gut belegt, Nachteile sucht man vergeblich.

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Der Milonzirkel im Rückenzentrum Am Michel.

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BEWEGUNG AUF REZEPT

Autor: Carina Mallwitz

Redaktion Rückhalt I Der Blog vom Rückenzentrum

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