Je älter wir werden, desto häufiger treffen wir auf den Begriff Arthrose.
Bei der weltweit häufigsten Gelenkerkrankung kommt es zu einem langsam fortschreitenden Knorpelabrieb. Bewegungen, die unsere Gelenke zuvor unbemerkt für uns verrichtet haben, beginnen zu schmerzen. Erstes Anzeichen einer Arthrose kann also ein Gelenkschmerz sein, der zunächst nur unter starker Belastung auftritt.
Im weiteren Verlauf kommt es phasenweise zu Ruheschmerzen, insbesondere nachts.
Unsere Gelenke sind wahre Meisterwerke der Natur.
Sie ermöglichen uns vielfältige Bewegungen und sind für unfassbare Beanspruchungen ausgelegt, die sie Tag für Tag ohne Probleme verrichten.
Messungen an der Berliner Charité ergaben, dass auf der Hüfte beispielsweise beim Joggen das 6-fache des Körpergewichtes lastet, beim Knie ist es das 5-fache. Machen Sie sich einmal diese Zahl bewusst. Angenommen Sie wiegen 70 kg dann muss Ihr Knie bei jedem Joggingschritt 350 kg er-„tragen“. Darüber hinaus beugen und strecken wir unsere Knie millionenfach. Zusammen mit den Muskeln dämpfen Sehnen und Bänder Stöße beim Laufen ab.
Und dann ist da noch der Knorpel, der an den Knochenenden die Lasten gleichmäßig auf die Gelenke verteilt.
Wo Knochen auf Knochen trifft, sorgt diese einzigartige Substanz für einen geschmeidigen Schutz und verhindert, dass Reibung entsteht.
Der Knorpel passt sich an die Belastungen seines Besitzers an und zeigt erstaunliche Nehmerqualitäten. Ihn gilt es daher unbedingt zu erhalten.
Warum treten irgendwann Schmerzen an den Gelenken auf?
Jeder Mensch altert und kann früher oder später unter einer Arthrose leiden. Das biologische Gewebe, aus dem wir bestehen, ist im Laufe der Jahre einem natürlichen Verschleiß unterworfen. Doch Verschleiß bedeutet nicht zwangsläufig Schmerzen.
Der Ursprung für die Entstehung einer schmerzhaften Arthrose liegt meist woanders begründet:
- Über- oder Fehlbelastungen (beispielsweise durch eine Verletzung) können die normale Anatomie verändern. Das führt dann dazu, dass Kräfte nicht mehr gleichmäßig über das Gelenk verteilt werden, sondern bestimmte Stellen im Gelenk stärker belastet werden. Durch diese Überbelastung nutzt sich der Knorpel im Gelenk schneller ab.
- Das Gleiche kann bei Achsfehlstellungen passieren: Bei einem O-Bein wird die Knieinnenseite viel mehr belastet als die Außenseite. Bei einem X-Bein ist es anders herum. Eine Achsfehlstellung führt daher häufig zu einem verfrühten Verschleiß.
- Übergewicht führt zu einer chronischen Überbelastung.
- Vererbung: Einige Menschen verfügen nur über eine geringere Qualität des Knorpels. In diesem Fall ist die Fähigkeit der Knorpelbindungsproteine, die Zellen in einem festen Verbund zu halten, reduziert und es bilden sich eher feine Risse. Dies führt zu einer geringeren Belastungsfähigkeit des Knorpels, womit die Alterung des Gelenkes schneller einsetzt.
Von einer Arthrose kann jedes Gelenk betroffen sein. Auf unserer Homepage finden Sie unter den Krankheitsbildern die drei am häufigsten auftretenden Gelenkerkrankungen:
Gonarthrose: Kniearthrose
Coxarthrose: Hüftarthrose
Omarthrose: Schulterarthrose
Was können wir tun, um einer Arthrose vorzubeugen?
Da Gelenkknorpel nicht mit dem Blutkreislauf des Körpers verbunden ist, muss er durch Diffusion aus dem Gelenkraum und dem anliegenden Knochen ernährt werden. In Belastungsphasen wird der Knorpel „ausgepresst“ und Abbauprodukte des Stoffwechsels abtransportiert, in Entlastungsphasen saugt der Knorpel Nährstoffe auf.
Hieraus ergibt sich, dass eine dauerhafte einseitige (statische) Belastung von Gelenken genauso wenig gut ist wie eine dauerhafte Entlastung.
Voraussetzung für ein gesundes Gelenk ist daher der Wechsel zwischen Be- und Entlastung.
Das Entscheidende, um einer Arthrose vorzubeugen bzw. sie hinauszuzögern, ist also die gleichmäßige und regelmäßige Bewegung unserer Gelenke und der gleichzeitige Muskelaufbau, der die Gelenke entlastet bzw. schützt.
Belasten wir beispielsweise berufsbedingt oder durch einen Sport wie Tennis oder Golf, eine Körperseite mehr als die andere, so müssen wir für einen Ausgleich sorgen.
Das Schicksal unserer Gelenke ist somit durch ein „kluges Training“ zu beeinflussen.
Denn mittlerweile weiß man, dass eine gute Muskulatur rund um das Gelenk sogar bereits vorhandene Probleme deutlich mildert.
Zwei Übungen sollen Ihnen zeigen, dass man zu jeder Zeit etwas für seine Gelenke tun kann. In diesem Fall wird die Hüftmuskulatur gestärkt, wodurch gleichzeitig einer Überbelastung der Kniegelenke vorgebeugt wird.
(Die Übungen können Sie sich auch hier ausdrucken: Vorbeugung – Arthrose)
Hüftstabilisation
Kombination aus Hüft- und Rumpfstabilisation
Körperseite wechseln und die Übungen entsprechend auf der anderen Seite ausführen.
Viel Spaß beim Üben.
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Auch ich finde, dass unser Körper ein wahres Wunderwerk ist. Gut zu wissen, dass man nach einer Verletzung schnell eine Fehlbelastung hat. Ich werde darauf achten, da mein Onkel aufgrund von Arthrose auch schon bei der Rehabilitation ist.
Interessant, dass man mit diesen zwei Übungen die Hüftmuskulatur verstärken kann. Seit einiger Zeit leide ich unter Hüftarthrose. Ich werde definitiv deine Übungen folgen. Vielen Dank!
Gut zu wissen, dass Training und Übungen die Überbelastung der Kniegelenke vorbeugen können. Seit einiger Zeit tun meine Gelenke weh. Ich werde definitiv deinen Tipps folgen und deine Übungen probieren. Vielen Dank!