Mehr als 30% aller Frauen in Deutschland leiden unter einer Harninkontinenz (Blasenschwäche).¹)
Als häufigste Ursache gilt eine Funktionsstörung des Beckenbodens, wodurch der Blasenhals nicht mehr ausreichend stabilisiert werden kann. Dies kann einerseits an der Muskulatur des Beckenbodens liegen, die nicht rechtzeitig und effektiv genug anspannt, andererseits am Bindegewebe, das die Blase und Harnröhre nicht in der richtigen Position hält.
Das Risiko für eine Blasenschwäche steigt mit dem zunehmenden Lebensalter, aber auch Jüngere können betroffen sein:
- werdende und junge Mütter, mit und ohne Kaiserschnitt,
- Frauen nach Unterleib-OPs, z.B. an der Gebärmutter
- ältere Patientinnen mit Bindegewebsschwäche
- Patientinnen mit Übergewicht.
Viele trauen sich jedoch nicht, Hilfe zu suchen. Ältere glauben häufig, dass Harninkontinenz eine Alterserscheinung sei, mit der man sich abfinden müsse.
Es gibt 2 Formen der Harninkontinenz:
- Belastungs-/ Stressinkontinenz
Der Harnverlust wird durch erhöhten Bauchinnendruck ausgelöst, z.B. durch Heben, Tragen oder Treppensteigen, durch Lachen, Husten oder Niesen.
- Dranginkontinenz
Starker Harndrang, der so plötzlich entsteht, dass die Toilette nicht mehr rechtzeitig erreicht wird.
Kaum eine der Betroffenen weiß, dass es inzwischen physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten gibt, die die Symptome einer Inkontinenz, wie zB. Harn- und Stuhlinkontinenz oder Senkungsbeschwerden, deutlich verbessern können.
Warum ist der Beckenboden so wichtig?
Der Beckenboden ist das Fundament unseres Körpers. Er ist das zentrale Stützelement des aufrecht gehenden Menschen, hält die Organe in ihrer natürlichen Stellung und dichtet das nach unten offene Becken ab. Da er Verbindung zur Bauchmuskulatur, der Rückenmuskulatur und der Hüftmuskulatur hat, ist er bei jeder Bewegung des Körpers aktiv. Schmerzen im unteren Rücken können daher ihre Ursache auch in einem schwachen oder verspannten Beckenboden haben.
Was erwartet die Patientin bei einer Beckenbodentherapie?
Nachdem im Vorwege ein Fragebogen ausgefüllt wurde, sorgt die Therapeutin im Rahmen ihrer Behandlung zunächst für ein geschütztes Umfeld, in dem die Patientin Gelegenheit bekommt, über ihre Problematik zu sprechen. Neben einer ausführlichen Beratung, wird der Patientin dann durch eine spezielle Ultraschalluntersuchung die Darstellung ihres Beckenbodens, sowohl im Liegen als auch im Stehen, ermöglicht. Auf einem Monitor kann sie dabei selbst kontrollieren, wann sie die richtigen Muskeln anspannt. So kann sie ein besseres Gefühl für ihren Körper entwickeln und lernt bewusst, ihren Beckenboden korrekt anzusteuern.
In der Regel reichen schon drei mal 60 Minuten Therapie aus, damit sich bereits eine deutliche Verbesserung einstellt.
Entsprechende Erfolge konnten auch Forscher an der Charité Berlin in einer Effektivitätsstudie zur Beckenbodenrehabilitation nach 2-3 Behandlungen nachweisen (91% subjektive Verbesserungen, 78 % bzw. 67 % objektive Verbesserungen bei Drang- bzw. Stressinkontinenz). ²)
Die Schulung der Wahrnehmung und der Koordination des Beckenbodens ist somit eine einfache und sehr effektive Therapie. Jeder kann sie schnell erlernen und die Übungen problemlos in seinen Alltag integrieren.
Mit ihrer Hilfe nimmt die allgemeine Lebensqualität fortan bereits nach kurzer Zeit wieder deutlich zu.
Kirsten Keller, Elisabeth Schrader und Kirsten Glebinski sind erfahrene Manualtherapeutinnen und Expertinnen für Beckenbodendiagnostik und -therapie im Rückenzentrum Am Michel in Hamburg. Sie haben sich an der Berliner Charité in der speziellen Beckenbodentherapie (Junginger-Baessler-Konzept) ausbilden lassen und betreuen jetzt erfolgreich betroffene Patientinnen.
Unsere männlichen Patienten, die nach einer Prostata-OP unter Inkontinenz leiden, können sich vertrauensvoll an unseren Manualtherapeuten Nico Müller wenden.
Bitte informieren Sie sich auch auf unserer Homepage.
¹)
Harninkontinenz, Berichterstattung des Bundes, Robert Koch Institut, Band 39; 2007
²)
Aus der Fachzeitschrift des Thieme Verlages, „physiopraxis“, 10/09
Bewegte Bilder aus der Tiefe: Diagnostischer Ultraschall in der Beckenbodenrehabilitation.
Ein wirklich schöner Artikel über Beckenbodentraining! Obwohl ja eine betreute Therapie recht sinnvoll erscheint, wollte ich wissen, ob man das nicht einfach mit Liebeskugeln machen könnte? Die sollen ja auch gegen Beckenbodenschwäche helfen 😉
Lg Sophia
Hallo Sophia. Liebeskugeln kann man unterstützend einsetzten. Es ist aber wichtig, dass man seinen Beckenboden adäquat anspannen kann, um einen gezielten Trainingseffekt zu haben. Liebeskugeln alleine können dies nicht erfüllen.
Viele Grüße vom Rückenzentrum Am Michel
FInde ich super.Wo in Bayern findet diese THerapie statt.Ich würde jederzeit einige KM dafür fahren.
Hallo. Verbinden Sie doch einfach einen Besuch der schönen Stadt Hamburg mit 2 Therapieeinheiten im Rückenzentrum Am Michel. Die Schulung ist gut und unter Anleitung unserer erfahrenen Therapeutinnen schnell erlernbar, so dass Sie mit einer effektiven Verbesserung zurück in Ihren Alltag kehren werden. Viele Grüße vom Michel.