Krankheiten im Laufe des Berufslebens
Je älter wir werden, desto mehr nehmen die Erkrankungen in der Regel zu.
Die am häufigsten auftretenden Erkrankungen bei jungen Menschen zwischen 20 bis 35 sind Schmerzen im unteren Rücken und Kopfschmerzerkrankungen. Bei den 35- bis 50-jährigen kommen darüberhinaus Angststörungen, Nackenschmerzen und depressive Störungen hinzu. Menschen zwischen 50 bis 70 Jahren haben die höchste Krankheitslast. Sie leiden unter koronaren Herzerkrankungen, Schmerzen im unteren Rücken, durch Rauchen bedingte Lungenerkrankungen und Typ-2-Diabetes (s. Ausgabe 46/22 Deutsches Ärzteblatt).
All diese Erkrankungen senken nicht nur die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen und ihrer Angehörigen, sondern führen auch zu Einbußen in der persönlichen und beruflichen Leistungsfähigkeit.
Was man dagegen tun kann
Frühzeitig in die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren, ist ein vorausschauender und kluger Ansatz. Dieser funktioniert aber nur, wenn auch jeder Einzelne bereit ist, Verantwortung für seine Gesunderhaltung zu übernehmen.
Erst der ganzheitliche Ansatz, der sowohl die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz als auch das individuelle Verhalten berücksichtigt, ist der Schlüssel zur Reduzierung der Krankheitslast¹).
Unternehmen sollten sich daher aktiv darum bemühen, eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen und Ressourcen für das Wohlbefinden der Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollten sich Einzelpersonen ihrer eigenen Verantwortung für ihre Gesundheit bewusst sein und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Lebensweise zu verbessern und sich selbst zu schützen. Wenn sich beide Seiten gemeinsam engagieren, können sie einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden nehmen.
Welche Maßnahmen nun dazu beitragen können, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und somit die Krankheitslast zu reduzieren, zeigen die nachfolgenden Beispiele:
Aus der unternehmerischen Perspektive:
- Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung: Ein Unternehmen sollte eine Arbeitsumgebung schaffen, die die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter unterstützt und zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen beiträgt. Dazu gehören z. B. ergonomische Arbeitsplätze, eine gute Belüftung, ausreichendes Tageslicht und Ruhezonen aber auch die Bereitstellung gesunder Essensoptionen am Arbeitsplatz.
- Work-Life-Balance: Das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle erleichtert den Mitarbeitern ihre Arbeit und ihr Privatleben in Einklang zu bringen. Andererseits kann übermäßiger Stress aufgrund von Überstunden oder Arbeitsdruck zu gesundheitlichen Problemen führen.
- Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Die Implementierung eines BGM-Programms kann erheblich zur Förderung der Mitarbeitergesundheit beitragen. Gesundheitskurse, Fitnessangebote, Gesundheitschecks und psychologische Unterstützung sind Teil eines umfassenden BGM-Ansatzes. Mit Hilfe eines solchen Angebotes werden alle Mitarbeitenden befähigt, ihr Gesundheitsverhalten zu verbessern und gesündere Gewohnheiten zu bilden.
- Präventive Maßnahmen: Gesundheitsvorsorgeinitiativen, wie Grippeprävention, Raucherentwöhnungsprogramme und Aufklärung über gesunde Ernährung und Bewegung, schärfen das Bewusstsein für gesundheitliche Risiken, beugen vermeidbaren Erkrankungen vor und fördern das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise.
- Förderung von Bewegung:
Unternehmen können die Mitarbeiter dazu ermutigen, sich regelmäßig zu bewegen. Sei es durch Fitnesskurse, die Bereitstellung von Fitnessräumen oder die Förderung von Aktivitäten. Dazu zählt auch die Fahrt mit dem Rad zur Arbeit (Besondere Angebote siehe auch JobRad). - Team Building und Soziale Unterstützung:
Ein gutes soziales Umfeld am Arbeitsplatz fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Team-Building-Aktivitäten und Events schaffen eine positive Atmosphäre und stärken die Bindung unter den Kollegen. - Stressmanagement: Unternehmen können Schulungen und Ressourcen für Stressbewältigung anbieten. Maßnahmen wie Meditation, Atemübungen und Stressabbau-Workshops können dazu beitragen, den Umgang mit stressigen Situationen zu verbessern.
Aus der individuellen Perspektive:
- Gesunde Lebensweise: Jeder Mitarbeiter sollte sich bemühen, eine gesunde Lebensweise zu pflegen. Dies umfasst regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichenden Schlaf und den weitestgehenden Verzicht auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum.
- Stressbewältigung: Mit Stress umzugehen, ist durch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder tiefes Atmen erlernbar. Jeder sollte versuchen, seine Stressoren zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
- Regelmäßige Pausen:
Arbeitsunterbrechungen sind wichtig, um geistige und körperliche Ermüdung zu vermeiden und einer Erschöpfung vorzubeugen. Kurze Pausen während des Arbeitstages können die Produktivität steigern und das allgemeine Wohlbefinden fördern. - Präventive Gesundheitsversorgung:
Jeder Einzelne sollte regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen durchführen lassen, um potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen sind Schlüsselkomponenten der präventiven Gesundheitsversorgung. - Kommunikation: Eine offene Kommunikation ist wichtig. Bestehen gesundheitliche Bedenken oder Herausforderungen, die die Arbeit beeinträchtigen könnten, sollten sich Mitarbeiter an ihre Vorgesetzten wenden.
- Work-Life-Balance: Jeder sollte aktiv daran arbeiten, seine Arbeits- und persönliche Lebensbalance zu wahren. Dies kann den Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Fazit
Indem Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu befähigen und sie dabei unterstützen, ihre eigenen Entscheidungen und Verhaltensweisen hinsichtlich ihrer Gesundheit bewusst zu reflektieren und zu verbessern, können sie eine dynamische Arbeitsumgebung schaffen, in der gesündere Gewohnheiten etabliert werden. Dies ermöglicht jedem Mitarbeiter, sein Wohlbefinden hinsichtlich seiner persönlichen und beruflichen Leistungsfähigkeit zu verbessern, seine Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Krankheitslast zu reduzieren.
Am Ende profitiert nicht nur jeder Einzelne, sondern das gesamte Unternehmen von gesunden und zufriedenen Mitarbeitern.
¹) Der Begriff „Krankheitslast“ wurde ursprünglich von Wissenschaftlern des „Global Burden of Disease”-Projekts geprägt, das Anfang der 1990er Jahre von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Projekts ist es, die globalen Auswirkungen von Krankheiten und Verletzungen zu quantifizieren, um Entscheidungsträgern und Gesundheitsorganisationen dabei zu helfen, Ressourcen effektiver zu verteilen und Gesundheitssysteme zu verbessern.
Hallo Carina und das Team des Rückenzentrums Hamburg und Berlin,
Euer aktueller Blogbeitrag zum Thema „Gemeinsam Gesund! Gesunde Mitarbeiter, Gesundes Unternehmen“ ist ein beeindruckendes Zeugnis dafür, wie wichtig das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz ist. Als Online Marketing Agentur wissen wir, wie sehr die Gesundheit der Mitarbeiter die Produktivität und Kreativität eines Unternehmens beeinflusst. Deshalb schätzen wir es sehr, dass ihr dieses Thema aufgreift und wertvolle Einblicke und Tipps bietet.
Eure Analyse der altersbedingten Krankheitslast und der häufigsten Erkrankungen in verschiedenen Altersgruppen unterstreicht die Bedeutung einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung im Unternehmen. Es ist bemerkenswert, wie ihr die Notwendigkeit hervorhebt, sowohl die Arbeitsumgebung als auch das individuelle Verhalten der Mitarbeiter in den Blick zu nehmen. Dieser zweigleisige Ansatz ist der Schlüssel zur Förderung eines gesunden Arbeitsklimas und zur Reduzierung der Krankheitslast.
Die von euch vorgeschlagenen Maßnahmen, von der Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze bis hin zur Förderung von Bewegung und Stressmanagement, sind äußerst relevant und praktisch umsetzbar. Besonders beeindruckt hat uns der Gedanke, dass Gesundheitsförderung eine gemeinsame Verantwortung von Unternehmen und Mitarbeitern ist. Dieser integrative Ansatz kann wirklich einen Unterschied in der Art und Weise machen, wie Mitarbeiter ihre Gesundheit am Arbeitsplatz wahrnehmen und verbessern.
Wir möchten euch dafür danken, dass ihr dieses Thema so umfassend und einfühlsam behandelt. Euer Beitrag ist nicht nur informativ, sondern auch inspirierend, vor allem in einer Zeit, in der das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Wir freuen uns auf weitere aufschlussreiche Beiträge von euch und darauf, diese Erkenntnisse in unsere eigene Unternehmenskultur zu integrieren.
Herzliche Grüße aus Neuss,
Šukri Jusuf
Hallo Šukri,
herzlichen Dank für die wohlwollenden Worte! Es freut uns sehr, dass unser Beitrag auf so positive Resonanz gestoßen ist. Die Anerkennung dafür, dass wir das Thema umfassend und einfühlsam behandelt haben, bedeutet uns viel.
Wir sind begeistert über die Aussicht, unsere Erkenntnisse in eure Unternehmenskultur einfließen zu lassen.
Kommentare wie eure motivieren uns, auch weiterhin informative und inspirierende Inhalte zu erstellen.
Herzlichen Dank und viele Grüße aus Hamburg.