Vorderes Knieschmerzsyndrom
Was ist ein vorderes Knieschmerzsyndrom (Chondropathia patellae)?
Unter dem Begriff des vorderen Knieschmerzsyndroms werden jegliche Schmerzen im Bereich des vorderen Kniegelenkes zusammengeführt, welche auf dem Boden unterschiedlicher Erkrankungen auftreten können. Häufig betroffen sind eher jüngere und sportlich aktive Patienten. Das vordere Knieschmerzsyndrom tritt öfter bei Frauen als bei Männern auf. Synonyme Begriffe sind das femoropatellare Schmerzsyndrom oder auch die Chondropathia patellae.
Welche Beschwerden macht ein vorderes Knieschmerzsyndrom?
Patienten mit einem vorderen Knieschmerzsyndrom berichten über Schmerzen im Bereich der Kniescheibe welche typischerweise belastungsabhängig auftreten und als brennend empfunden werden können. Häufig werden die Schmerzen am Rand der Kniescheibe aber auch diffus im gesamten vorderen Kniebereich empfunden. Bei bereits langen bestehenden Beschwerden können neben den rein belastungsabhängigen Beschwerden auch zunehmende Dauerschmerzen und Ruheschmerzen auftreten. Neben den Schmerzen berichten die Patienten unter anderem auch über ein Schnappen der Kniescheibe, Reibegeräusche oder auch von Einklemmungen. Typischerweise bereiten Aktivitäten wie Treppensteigen, tiefes Hocken oder längeres Sitzen mit angewinkelten Beinen Beschwerden. Auch Sportarten, die zu einer vermehrten Belastung des vorderen Abschnittes des Kniegelenkes führen wie z.B. Joggen, Tennis, Fußball, oder Handball, werden häufig als schmerzauslösend beschrieben.
Wie wird ein vorderes Knieschmerzsyndrom behandelt?
Beim vorderen Knieschmerzsyndrom sind operative Interventionen selten indiziert. Im Vordergrund steht hier die konservative Therapie in Form von Physiotherapie. Je nach zu Grunde liegenden Untersuchungsbefunden werden zunächst verkürzte Weichteilanteile des Kniegelenkes behandelt, eventuell die Beweglichkeit der Kniescheibe verbessert und insbesondere ein Training der kniestabilisierenden Oberschenkelmuskulatur durchgeführt. Begleitend können in der konservativen Therapie Tape-Verbände angelegt werden, oder auch spezielle Orthesen für das Kniegelenk verordnet werden. Die Erfolgsaussichten der konservativen Therapie beim vorderen Knieschmerzsyndrom sind sehr hoch und führen häufig zu einem vollständigen Rückgang der beklagten Beschwerden.
Wie wird ein vorderes Knieschmerzsyndrom diagnostiziert?
Die Diagnostik beruht insbesondere auf einer ausführlichen und exakten klinischen Untersuchung. Hierbei können bereits das Gang- und auch das Standbild wichtige Hinweise für die Diagnostik für das femoropatellare Knieschmerzsyndroms liefern. Neben der Palpation der Weichteile des Kniegelenkes, der Beurteilung der Patellastellung und Beweglichkeit, sollte insbesondere auch im Seitenvergleich der Muskelstatus der Oberschenkelmuskulatur beurteilt werden. Über Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes in zwei Ebenen und spezielle Aufnahmen der Kniescheibe als sogenannte Patella- Tangentialaufnahme kann die Diagnostik beim vorderen Knieschmerzsyndrom ergänzt werden. Sollte der Verdacht auf einen erheblichen Knorpelschaden bestehen, sollte die Diagnostik durch eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Kniegelenkes ergänzt werden.
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