Hüftarthrose
Wie entsteht eine Hüftarthrose?
Die Hüftarthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates der Industrienationen. Man kann davon ausgehen, dass 5% aller Menschen im Laufe ihres Lebens Behandlungsbedarf aufgrund einer Hüftarthrose haben. Arthrose entwickelt sich grundsätzlich durch ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkes. Das Missverhältnis führt zu einer langsam vorschreitenden Schädigung des Knorpels und in der Folge zu den typischen Folgen der Arthrose. Man geht heutzutage davon aus, dass es sich auch bei der Hüftarthrose um ein multifaktorielles Geschehen handelt. Neben Risikofaktoren für das Auftreten einer Arthrose wie dem Alter, Übergewicht, Osteoporose, entzündliche Gelenkerkrankungen, Hüftdeformitäten wie z.B. die Hüftdysplasie spielen auch genetische Komponenten eine Rolle. Über den zunehmenden Abrieb des Knorpels kann es zu einer schmerzhaften Reibung zwischen der Hüftgelenkspfanne und dem Hüftkopf kommen.
Welche Beschwerden macht eine Hüftarthrose?
Im Vordergrund der Beschwerden stehen häufig belastungsabhängig zunehmende Schmerzen des betroffenen Hüftgelenkes. Ebenso wird eine deutliche Bewegungseinschränkung und Steifigkeit des betroffenen Hüftgelenkes wahrgenommen. Über eine schmerzbedingte Schonhaltung kommt es typischerweise zu einer Verkürzung der Hüftbeuger und im weiteren Verlauf entwickelt der Patient ein auffällige hinkendes Gangbild.
Wie diagnostiziert man eine Hüftarthrose?
Die Diagnostik der Hüftarthrose erfolgt neben der ausführlichen Anamnese insbesondere über eine eingehende klinische Untersuchung. Hierbei kann bereits das Gangbild erste Hinweise auf das Vorliegen einer Hüftarthrose liefern. Die Beweglichkeitsprüfung kann dann den genauen Bewegungsumfang und mögliche Einschränkungen im Seitenvergleich erfassen. Hier ist insbesondere auf das Vorliegen eines Kapselmusters zu achten.
Ergänzt werden sollte die Diagnostik durch eine Röntgenaufnahme des betroffenen Hüftgelenkes in 2 Ebenen. In einigen Fällen ist auch die Anfertigung einer Magnetresonanztomographie (MRT), selten einer Computertomographie (CT) notwendig.
Wie kann man Hüftarthrose behandeln?
Bei der Therapie der Hüftarthrose spielt die konservative Therapie eine wichtige Rolle. Es steht eine Vielzahl von therapeutischen Verfahren zur Verfügung. Eine zentrale Rolle der konservativen Therapie spielt die physiotherapeutische Behandlung mit dem Ziel der Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, dem Auflösen muskulärer Verhärtungen, der Behandlung myofascialer Triggerpunkte und mit dem Ziel der Kräftigung der hüftumgreifenden Muskulatur. Bei vorhandenem Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden.
Neben einer medikamentösen Schmerztherapie mit Paracetamol und entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder aber auch mit Opioiden besteht auch die Möglichkeit von Gelenkinjektionen z.B. mit Hyaluronsäure.
Beim Versagen der konservativen Therapie und einer fortgeschrittenen Arthrose kommt eine Operation mit dem Ersatz des Hüftgelenkes in Frage. Hier gibt es eine Vielzahl von verschiedenen zementierten oder nichtzementieren Implantaten.
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