Frozen Shoulder / Schultersteife (Capsulitis adhaesiva)

Was ist eine Frozen Shoulder ?

Gelenke sind von einer bindegewebigen Hülle umschlossen, der Gelenkkapsel. Bei der  frozen shoulder kommt es zu einer Entzündung der Gelenkkapsel (Capsulitis) des Schultergelenks. Durch die Entzündung kommt es zu Schmerzen und aufgrund von Verklebungen in der Gelenkkapsel zur Bewegungseinschränkung des Schultergelenks. Die Ursache für die Entzündung ist unklar.

Wie ist der Verlauf einer Schultersteife?

Die Erkrankung ist durch einen 3-phhasigen Verlauf gekennzeichnet. In der ersten Phase kommt es zu Schmerzen in der Schulter mit zunehmender Verringerung der Beweglichkeit (Einsteifung). In der zweiten Phase lässt der Schmerz etwas nach, die Schulter ist jedoch weiterhin stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Die dritte Phase ist durch ein langsames Nachlassen der Symptome gekennzeichnet. Insgesamt ist die Prognose gut, das heißt der Schmerz geht in der Regel komplett zurück und die Schulterbeweglichkeit wird vollständig wiedererlangt. Die Krankheitsdauer liegt zwischen 9 Monaten und 2 Jahren. In einem Viertel der Fälle kommt es auch zum Befall der anderen Schulter (meist nacheinander).

Welche Beschwerden treten bei der Frozen Shoulder auf?

Die Schmerzen werden direkt in der betroffenen Schulter wahrgenommen und treten in Ruhe und unter Belastung auf. Der Schmerz steht in der ersten Krankheitsphase im Vordergrund und lässt im Verlauf (Phase 2 und 3) langsam nach.
Die Bewegungseinschränkung ist das zweite Hauptsymptom der Frozen Shoulder. Diese tritt etwas zeitlich versetzt auf und klingt auch etwas später wieder ab.
Oft führen Funktionsstörungen in der Muskulatur, den angrenzenden Gelenken und der Wirbelsäule zu zusätzlichen Schmerzen im gesamten Schulter-Nacken-Bereich. Ursächlich sind die schmerzbedingte Schonhaltung und die durch die Schultersteife verursachten Kompensationsmechanismen.

Wie wird eine Frozen Shoulder diagnostiziert?

Der Arzt fragt nach den typischen Symptomen (Anamnese) und untersucht die Schulter. Der Krankheitsverlauf, die Schmerzsymptomatik und die Einsteifung der Schulter sind so typisch, dass in den meisten Fällen die Befragung und die klinische Untersuchung ausreichen, um die Diagnose zu stellen. Weitere apparative Untersuchungen (z.B. Ultraschall, MRT) sind nur notwendig, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Was hilft bei der Frozen Shoulder?

Die Schmerzen bei der Frozen Shoulder werden mit antientzündlichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac behandelt. Lassen sich die Schmerzen mit diesen Medikamenten nicht ausreichend unter Kontrolle bringen, werden opiathaltige Analgetika, z.B. Tilidin, Tramadol oder Morphin, eingesetzt. Zusätzlich können sogenannte Koanalgetika zur Verbesserung der körpereigenen Schmerzabwehr gegeben werden (z.B. Amitriptylin). Injektionen mit antientzündlichen Medikamenten haben nur eine kurzfristige Wirkung und sollten daher nur in Ausnahmefällen angewandt werden.
Ergänzend ist eine Behandlung von Funktionsstörungen der Muskulatur, der Gelenke und der Hals/Brustwirbelsäule sinnvoll.

Was hilft langfristig bei der Frozen Shoulder?

Im Prinzip nur abwarten und in Bewegung bleiben. Ein allgemeines Training und gesunde Lebensweise sind in jedem Fall sinnvoll.

Wie kann man eine Frozen Shoulder vermeiden?

Da die Ursache unbekannt ist, gibt es keine speziellen Empfehlungen zur Prophylaxe der Frozen Shoulder.

Lesen Sie auch unseren Blogartikel „Wie werde ich meinen Schulterschmerz los?