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Tennisarm (Tennisellenbogen, Epicondylitis humeri radialis)

Was ist ein Tennisarm?

Als Tennisarm werden anhaltende Schmerzen an der Ellenbogenaußenseite bezeichnet. Nicht nur Tennisspieler sind von den Schmerzen betroffen. Sie treten auch bei Sportarten oder Berufen auf, die besondere Anforderungen an die Hand stellen (Volleyballspieler, Handwerker, stundenlange Schreibarbeit auf der Tastatur). Es kommt zu einer Überlastung der Sehnen und des Knochen- Sehnenübergangs  der Hand- und Fingerstreckmuskulatur am äußeren Ellenbogen (Epicondylus humeri radialis).

Wodurch entsteht ein Tennisarm?

Durch eine Verkürzung und Verspannung der Hand- und Finger-Streckmuskulatur kommt es zu einer Überlastung der Muskelsehnen bzw. des Sehnen-Knochenübergangs. Die Verspannung entsteht in der Regel durch eine Fehlbeanspruchung infolge

  1. einer mangelnden Schultergürtelstabilisation
  2. einer schlechten Bewegungs- und Haltungskoordination 
  3. einer Belastung ohne ausreichende Trainingsvorbereitung (Tennisturnier, Hausrenovierung).

Die Überlastung führt zu entzündlichen Reaktionen und Mikroverletzungen und damit zu Schmerzen. 

Welche Beschwerden macht ein Tennisarm?

Schmerzen im äußeren Ellenbogen sind das typische Symptom beim Tennisarm. Die Schmerzen treten in der Regel bei Bewegung des betroffenen Arms auf, können aber auch in Ruhe auftreten, zum Teil strahlen die Schmerzen in den Unterarm aus.  Oft kommt es zu Bewegungseinschränkungen der Hand und im Ellenbogen.

Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?

Die typischen Symptome und die Ergebnisse der klinischen Untersuchung führen zu der Diagnose eines Tennisarms. Die Funktion der Halswirbelsäule und des Schultergürtels sollten mituntersucht werden. Ebenso gehört die Untersuchung der Nervenfunktionen zur Basisdiagnostik. Röntgen, Sonographie, Labor  oder andere diagnostische Verfahren sind in der Regel nicht erforderlich.

Wie wird ein Tennisarm behandelt?

Grundsätzlich sollte der Arm sollte nicht ruhig gestellt, sondern weiter bewegt werden. Wenn eine einseitige Belastung den Schmerz hervorgerufen hat, sollte man diese vorübergehend vermeiden.

Einfache Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Beweglichkeit sind lokale Wärme oder Kälte, eine Querfriktion der Sehnenansätze am Ellenbogen oder auch die Anwendung eines TENS-Gerätes. Zusätzlich werden Schmerzmittel mit einer entzündungshemmenden Wirkung wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen eingesetzt. Die Injektion von entzündungshemmenden Medikamenten wie Kortison ist aufgrund der Gefahr der Sehnenschädigung kritisch zu beurteilen. Auch die operative Behandlung sollte nur in Ausnahmefällen angewandt werden.

Die Ursachenbehandlung des Tennisarms liegt in der Entspannung und Dehnung der Handstrecker bzw. in der Behandlung von Triggerpunkten in diesen Muskeln. Grundsätzlich sollte die fast immer mitbetroffene Hand- und Fingerbeugemuskulatur mitbehandelt werden.  Bei (den häufig) zugrundeliegenden Defiziten in der Stabilisation der Halswirbelsäule und des Schultergürtels sollten diese ebenso wie Störungen in der Bewegungskoordination gezielt (um)trainiert werden. Hierzu erfolgt eine Anleitung durch einen Therapeuten und ein regelmäßiges Training zu Hause. 

Wie kann man einen Tennisarm vermeiden?

Eine gezielte Vorbereitung auf stärkere Belastungen der Hand (Arbeit, Sport) dient der Vorbeugung, das heißt, ein Training wird mit eher geringen Belastungsstärken begonnen und die Belastung wird nach einem Trainingsplan kontinuierlich gesteigert (Pacing). 

 

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